Erfolgsgeschichte: Client Inducement Reporting

Die Umsetzung der MiFID II- Richtlinien im day-to-day Business

Client Inducement Reporting

In der Finanzbranche versteht man unter Inducements Provisionen und Zuwendungen, welche Anbieter von Anlageprodukten den Banken und Vermögensverwaltern gewähren, wenn diese für ihre Kunden Produkte des Anbieters erwerben. MiFID II ist für die Konsumenten einerseits als Schutzmechanismus und Erhöhung der Transparenz in deren Anlagegeschäft gedacht. Andererseits stellt sie für die Banken und Vermögensverwalter eine massive Steigerung ihres administrativen und operativen Aufwands dar.

Erfolgsgeschichte

Spätestens ab 2018 sind Finanzberater gesetzlich dazu verpflichtet, alle Provisionen von Dritten gegenüber ihren Kunden auszuweisen. Dies fordert ein Reporting aller Fremdprovisionen, welches so bei dem Grossteil der Banken und Berater (noch) nicht möglich ist, da die Inducement-Berechnungen heute dezentral über diverse Systeme erfolgen. Für eine der weltweit führenden Grossbanken mit Hauptsitz in Zürich, entwickelte Sowatec mit calculo eine automatisierte Softwarelösung, welche die Fremdprovisionen für die unterschiedlichen Finanzprodukte errechnet und die Daten für das Reporting an die Kunden bereitstellt.

Interviewpartner

Interview mit Andreas Hütt, Projektleiter MiFID II und Head of Business Development bei der Sowatec AG spricht über die Einführung von calculo für Client Inducement Reporting bei einer der weltweit führenden Grossbanken.

Details

  • Ausgangslage

    Bisher hatte das Finanzunternehmen kein zentrales System, welches jedes seiner zahlreichen Anlageprodukte und deren berechnete Inducements zusammengefasst und aufgeschlüsselt seinen Kunden im Reporting zur Verfügung stellen konnte. Jede der Geschäftsabteilungen und Produktshops sind in erster Linie mit den eigenen Angeboten und Retrozessionen vertraut und definieren damit ihre eigenen Produktuniversen. Um die MiFID II-Transparenzanforderungen in einem einfachen und effizienten Prozess umzusetzen, suchte unser Kunde nach einer zentralen und automatisierten Systemlösung für die Berechnung der Inducements und dem dazugehörigen Kunden-Reporting.

  • Zielsetzung

    Ein gemeinsames Berechnungssystem soll die bisher manuellen und teilautomatisierten Prozesse ersetzen und für den Kunden ein Reporting erstellen, das alle relevanten Informationen beinhaltet.

  • Lösung

    calculo ist eine auf BRM-Technologie (Business Rules Management) basierte Softwarelösung. Diese importiert Stamm- und Bewegungsdaten über frei konfigurierbare Schnittstellen. Datenimporte, Berechnungen und Reportings sind weitgehend automatisierte Prozesse. Mit calculo lassen sich die Fremdprovisionen der unterschiedlichen Anlageprodukte automatisch berechnen und die zentralen Daten für das Kunden-Reporting bereitstellen.

Lesen Sie hier einen Ausschnitt aus dem Interview mit Andreas Hütt, Projektleiter MiFID II und Head of Business Development bei der Sowatec AG über die Einführung von calculo für Client Inducement Reporting bei einer der weltweit führenden Grossbanken.

Welchen Herausforderungen der EU-Richtlinie über Märkte für Finanzinstrumente (MiFID II) hat sich die Bank mit diesem Projekt gestellt? 
Eingebettet in ein grösseres Programm zur Umsetzung der Anforderungen aus MiFID II, war das Projekt konkret auf die Transparenz hinsichtlich von Inducements (Provisionen von Drittparteien) ausgerichtet. MiFID II verpflichtet die Finanzinstitute dazu, dem Kunden jene Inducements auszuweisen, welche auf den Einlagen des Kunden eingenommen werden.

Mit welchen Hürden war das Projekt während der Implementierung konfrontiert, und wie konnten diese überwunden werden?
Eine Hürde bestand darin, dass die Anforderungen aus MiFID II zum Zeitpunkt des Projektstarts lediglich als Entwurf vorlagen. Die Konkretisierung und Umsetzung in nationales Recht war noch nicht klar. Dementsprechend basierten grosse Teile der Anforderungen auf Interpretationen und Arbeitshypothesen. Diese wurden im Laufe des Projekts konkretisiert und verfeinert. Die erforderlichen Anpassungen konnten durch eine flexible Planung über insgesamt sechs Releases immer wieder in das Projekt eingebracht und berücksichtigt werden.

Weiterhin wurden einige der für die Berechnung erforderlichen Basisdaten in deutlich grösserer Anzahl geliefert als angenommen. Teilweise mussten um den Faktor zehn höhere Datenvolumina als erwartet verarbeitet werden. Die offene Schnittstellen-Architektur von calculo machte es aber möglich, Vorverarbeitungen (Two-Stage) und Performance-Optimierungen durchzuführen, ohne die ursprünglichen Schnittstellen verwerfen zu müssen.

Was waren Ihrer Ansicht nach die wichtigsten Faktoren für den Erfolg?
Die enge Zusammenarbeit zwischen Sowatec und der Bank auf den Ebenen Projektleitung und Architektur, sowie die hohe Flexibilität von calculo. Diese ermöglichte es uns, sowohl die spezifischen Anforderungen des Kunden umzusetzen, als auch auf sich ändernde Bedingungen zeitnah und kostengünstig zu reagieren.

Business Case als PDF
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